{Den 2. Jan.}  1752 kam ich {Abrah. Büninger} mit meiner lieben Martha{m.n. Mariner}  nach Gnadenhütt, Ich zum Schule halten, und zum diener des Gemeinleins Meine liebe Martha zur Dienerin, und Köchin.

Folgendes ist von meiner lieben Martha

Ich bin gebohren in Rhod Eyland, Meines Vaters Name war Jhon Marriner, meiner Mutter Elisabeth, gebohren in New Engeland, der Vater aber in Alt Engeland, gebohren, meinen Vater habe ich nie gesehen gekannt. Getaufft bin ich von einem Prespeterianer Pfarrer, als ich ein kleines Kind war ging ich mit meiner Mutter nach Jamaica in den West India meine Mutter ging hin in Hoffung meinen V[at]er zu sehen, kunte aber nichts von Ihm höhren, vermuthlich ist er in der See begraben.
Als ich 7 1/2 Jahr alt war verband mich meine Mutter bis auf mein alter von 18 Jahren, zu einem Quaker Augustus Hix auf Long Eyland, auf Long Eyland war ich bey Ihm 4 Jahre, als er nach N[ew] York zog blieb ich bey Ihm bis meine Zeit aus war, er ist ein gutter Meister und hat mich wie sein eigen Kind gehalten.  Als ich von Ihm frey {war}  hab ich in Newyork mich noch eine Weille auf gehalten, hernach ging ich nach brunswik, da kam ich unter die erweck[t]en leute, und +{blieb bey Ihnen 3 Monath}   wurde durch sie auch erweckt+.
Das erste Gefühl das ich vom Heyld und seinem blutigen Wund hate, und das er auch  vor mich gestorben, war in einer Bibel Stunde die Br.Nobel in N. York gehalten hat. Damals kriegte ich auch einen Hang zu den Brr. und Schwst. wurde auch bald bekannt mit der Schwester Behlerin. Als die Octa Acta in New York heraus kam gegen die Brr. ging ich gleich nach Philadelp[h]ia, da wohnte ich wieder bey meinem alten Meister Augustus Hix: 5 Monath, auch eine Weile [bei] Evans.
Nach Bethlzur Gemeine kam ich d26 Mertz: 17445. da bliebe ich bis die led. Schw. nach Nazareth kamen. In Nazareth, ist allerhand mit mir passirt das ich etl. mal wolte fort gehen.  Der liebe Heyld aber hats so gemacht das ich ein seliges und vergnügtes Her[z] kriegte bey
den led. Schwestern. D. 28ten Sept 1748 1746 wurde ich in die gemeine aufgenomn, von der lieben Mutter Maria Spangenberg: mein Herz
war dabey recht selig, D. 1 Oct ost. redet die liebe Mutter Sp. mit mir und trug mir meine Heurath mit meinem lieben Mann auf. Ich gab mich gleich in den Willen des lieben Heylds, d. 5/16 Oct. wurde ich getraut.  D. 11 Oct o.st. ging ich das erste mal mit der gemeine zum Abendmahl.
Dieses ist was ich so hab schreiben können von uns armen Kindern, unser Zil und Zweck ist gantz des Heyl[an]ds zu werden und vor Ihn und seine liebe Gemeine zu leben. Wir sind danckbar das sie uns arme Kinder bis her noch geliebt und mit Gedult getragen haben. Das lämlein wolle uns nur in seinen blutigen Wunden bewahren, das uns nichts Schaden könne bis wir Ihn sehen und Maale in Händ und Füssen Küssen können.  bis zum Kuß seiner Spalten.

[d. 1812 Salem N.Y.]

Nota, meine Martha ist ihrer rechnung nach gebohren Anno 1723, im Octob

lieber Bruder Mattheus mit dieser Gelegenheit will ich Dich und Deine liebe Krancke Anna Maria recht vill mal herzlich Grüssen und Kussen bey den liebsten Wunden unsers Lämmleins, wir haben vill an Dich gedacht, besonders an deine liebe Frau, es ist uns lieb das es wieder {beser}  mit ihr ist.
Ich schicke dir auch einen kleinen Bericht von meinem und der lieben Frauen Leben Lauf, ich sehe es ist mir sehr schlecht g[e]rathen.  Ich wünsche das das was Du gerne wüssen möchtest möge darinne seyn; es ist uns leid und besonders meiner lieben Martha das sie gar nichts vom ihrem Geb[u]rt[sta]g weiß. Sie hat des wegen jetzt an Augustus Hix geschrieben weil ers vermüthl. weiß. Ich habe weiter nichts zu schreiben wir sind selig und
vergnügt bey unsers Lämmleins Wunden hier in Gnad[en]h[ütten] Grüssen Dich und Deine liebe Anna Maria, und alle lieben Herzl. vill mal.  Wir sind Deine arme Geschw. Abr[aham] und Martha Büningers

Gnadhütt/
d. 27 April
1752.