Moravian Lives

Focus on Fulneck: A Collection of Moravian Memoirs from 18th Century Yorkshire Congregation

Margarethe Edmonds (1721-1773)

Personalien der seln Schwr

Margaretha Edmonds

geborene Antonin

wie sie die selbige von ihrem lieben Mann

in die Feder dictirt hat

Ich Margaretha Edmonds, eine Tochter Henrichs und Eva Antonin, bin in New-York 1721 d. 7ten Marz geboren, in der Nieder-teutschen Reformirten Kirch daselbst getauft, und {in} nach  meiner l. Eltern Religion erzogen.  Meiner Mutter Anführung in den dem weiblichen Geschlecht anständigen Dingen genoß ich bis ins 11tnJahr meines Alters; denn da sie aus der Zeit gegangen, kam ich zu meines Vaters Halbschwester, Judith Brasier die an Lucas Brasier verheurathet war.  Als ich zu mehreren Jahren gekommen, wurde ich durch Mr Whitefields Predigten erweckt, und der l. Hld. lies
mich, da meiner Mutter Schwr mich auf eine LustReise nach Albanien einige Anverwandten zu besuchen, mitgenommen, einsehen, daß die dabei Vorgekommene Lustbarkeiten nichts als eitle und kein wahres Vergnügen f dem Herzen bringende Dinge wären.  Dabei Zei that mir auch der Hld die
Gnade, daß ich die Härtigkeit meines Herzens, und die Unfähigkeit zum Glauben an Ihn aus eigener Kraft zu fühlen krigte; denn ich wandte wendete damahls alle Kräfte an ein gläubiges Herz an den meinen Erlöser zu krigen, bis ich eines anderen in der Brr. Predigten überzeugt wurde.  Insonderheit war mir Br. Greening’s  {wie auch} {herzlicher} Englische Predigt, und sein und seiner Frau  Umgang mit mir ein Segen für mein Herz.  Nach einiger Zeit kamen Geschwr Gambolds nach New York, und seine Worte, die er einmahl zu mir sagte, daß der Hld weder oben im Himmel noch hienieden
da oder dort, sondern im Herzen zu suchen sey, durchdrungen {viel Thränen um} mich dergestalt, daß ich mit Betendem Weinen  Gnade weinte. b der treue Hld lies mich auch nun und dann seine Nähe und Liebe, fühlen aber auch meinen Unglauben fühlen.  Endlich bekam ich durch die Predigt des Br. Rices mehrere Einsicht in der Brr. Lehre von der freyen Gnade des Hlds gegen ganz arme Sünder, und ich konnte mich just so dem Hld hin-
geben, just wie ich war, und Er lies mich Gnade in Seinem Blute finden.  Im Jahr 1753 wurde ich in New-York in die Gemeine aufgenommen, und hatte, da nach einiger Zeit meine die SchwAnna Ramsbergin, als unsere Chorhelferin zu uns gekommen, vielen Segen für mein Herz, bei dem offenherzigen Ungang mit ihr; sie wies mich auch, da ich {ihr} mein sehnliches Verlangen zum H. AMhl eröfnete, fu freundl. zur Geduld, und des l. Hlds {zeit u.} Stunde
abzuwarten.  Im Jahr 1754. an dem Charfreitag {wiederfuhr ihr mir} die große Gnad {auch in Nyork} mit der Gem. des H. Sacraments Seines Leibes und Blutes zum erstenmal zu genießen.  Nun dachte ich, stünde alles gut, denn ich kannte noch nicht meinen tiefen Fall und das Verderben meines Herzens;
der H. Geist aber lehrte michs immer beßer Verstehen, und von Tag zu Tag auf den Hld und Sr Gnade zu sehen, und so gieng ich meinen {Nach einiger Zeit dachte ich darauf} Gang sünder-froh und selig;.   War auch darauf bedacht zur mich zur {Tante} Gem. nach Bethlm zu begeben; weil aber meines Vaters Schwr Judith Brasier, eine sehr liebe Schwester und dabei schwächlich war, so entschloß ich mich aus Liebe bei ihr zu bleiben, bis sie heimgegangen wäre.  Ich krigte aber im Februar 1755 unerwartet einen Ruf nach Bethlm zu kommen, zu meinen l. Mann zu heu- rathen, und ihm im Store daselbst zu helfen.  den 31ten Martz wurde {in Bethlm} ich auch mit demselben    zur h. Ehe verbunden.  Nun hoffe ich, wird
 {in}          {in} mein l. Heiland mich an Ihn und   Seinen Wunden erhalten, auch bey Serl. Gemeine, {und} mich immer mit Seinem theuren Blute waschen, bis ich die Gnade haben werde, Ihn zu sehn von Angesicht zu Angesicht, und Seine durchbohrte Füße zu küßen, Amen!  So weit ihre eigene Worte.

Im Jahr 1756 im October {wurde ihr} ein Töchterl ein welches in der h. Taufe den Namen Judith empfangen, geschenkt.  Sie hatte auch seit dem 18tn November die Freude dieselbe zu {bei} sich zu haben, um sie zu in Haushaltungs-Sachen zu unterweisen.  Im Jahr 1763 ist sie mit ihrem Man aus dem {von} Bethlehemer Store in das in Plainfield zu dem {zuvor} erbauten Store-House gezogen bis sie d. 27ten October vorigen Jahres in das auf in dem neuen Gem. Örtgen erbaute Haus ziehen konnten.  Wir können bei dieser Gelegenheit nicht verschweigen, sondern müßen der Wahrheit gemäß bekennen, daß sie, wo sie mit ihrem l. Mann dem Store gedient, aller Treue Fleiß und Sorgfalt angewandt, und mit eben derselben ohnermüdeten Treue ihrem Hauswesen vorgestanden.  Ihrem Herzen nach haben wir sie an den Hld und sein Volk zärtl. attachirt gefunden, und man hat sie in ihrem
Gang mit Respect u. Liebe angesehen.  Sie erkannte u. bekannte aber auch oft ihre Fehler und Gebrechen, und suchte bald, wenn sie was un-
ächtes bei ihr fand, beim Hld Vergebung u. Absolution.  Um mit der Gemeine ihre die Gelegenheiten zu genießen war es ihr gewin zu thun.  Da sie noch auf Plainfield wohnte, hat sie sich oft mit Thränen darnach gesehnt, oder es von Herzen bedauert, wenn {sie} der Umstände wegen nicht in die Versammlungen kommen konnte.  Kaum war das neue Haus fertig, so eilte sie hereinzukommen, und da sie hier gewohnt, hat sie mit der that bewiesen, daß es ihr um die Gelegenheiten zu thun sey, wie sie sich darüber oft erklärt hat.
Heut vor 14 Tagen war sie mit in der Versammlung, da ihr da ihr Stief-Tochter Margaretha mit Br. Schlöser zur Ehe verbunden worden, und bewies {bemühte} sich mehr {vor sie} vor und nach{her} als eine treue Mutter. Verwichenen den dienstag nach der trauung wollte sie mit ihrer Tochter Judith in die liturgische gelegenheit in den Hall gehen, sie wurde aber kurz vorher mit einem so heftigen Frost überfallen, daß sie kaum die Treppe hinauf {in die obere Etage} kommen konnte, und {mußte}sich bald legen. mußte {Von da an kam sie nicht mehr auf: denn} {es} Es erolgte darauf eine starke Hitze, welche immer mehr {zunahm}ohngeachtet.{theils schriftl. theils mündl.} man alles that, was man konnte, und {was} vom Medico     in Bethlm  verordnet
krigte {wurde}.  Es wollte aber {eben}, weil eine {starke} Entzündung dazu {kam} nichts mehr an- schlagen: doch blieb sie meistens gegenwärtigen gemüths, wie sie dann {und kannte jedes was sie besuchte} just vor 8 tagen das h. Amhl auf ihrem Lager mit inniger Andacht genoß  Endlich Vor 8 tagen genoß sie das h. Amhl mit inniger Andacht auf ihrem {Krankenlager} und war sehr danckbar für diese große Gnade und {kindl.} ergeben in den Willen des Hlds, wie Er es mit ihr machen würde, das Stündlein ihrer Auflösung kam auch immer näher, und ihr Seelen {ihr l. Mann der nunmehrige Wittwer kam übergab sie ihrem Ewigen}bräutigam kam und holte ihren Geist  {erblaßte sie} dan d. 26tn {in dessen Arm u. Schoos hin}.  Vorgestern nachmittag um in der 2ten Stunde <….>
{und zwar da weil} man ihr den Vers:was {da} dein Mund wird {will} erbleichen pp. unter den Worten; so fahr hin zur Gemeine und wieder dein Leib wird
wieder leb’n:  Ihres Alters 52 Jahr weniger 8 Tag.